Massive Gefahr für die Gesund­heit der Beschäf­tigten: Sonn­tags­al­lianz warnt vor radi­kalen Plänen zur Arbeitszeitflexibilisierung

Hannover/Köln/Berlin/München, 31. März 2025
Die Allianz für den freien Sonntag schlägt Alarm: Die aktu­ellen Über­le­gungen von CDU/CSU und SPD, die gesetz­lich fest­ge­legte tägliche Höchst­ar­beits­zeit zugunsten einer flexi­blen Wochen­ar­beits­zeit zu lockern, könnten gravie­rende Folgen für die Gesund­heit der Beschäf­tigten haben.

Beson­ders kritisch sieht die Sonn­tags­al­lianz die neuesten Forde­rungen des Handels­ver­bands Deutsch­land (HDE), der eine weit­ge­hende Libe­ra­li­sie­rung der Sonn­tags­öff­nungen anstrebt. Geht es nach dem HDE, sollen Geschäfte künftig selbst bestimmen können, an welchen Sonn­tagen sie öffnen – ohne eine fest­ge­legte Obergrenze.

Diese Initia­tive wird mit einer vermeint­li­chen Rechts­un­si­cher­heit der bishe­rigen Rege­lungen zu verkaufs­of­fenen Sonn­tagen begründet. Doch die Realität sieht anders aus, warnt die Sonn­tags­al­lianz: „Die Rechts­un­si­cher­heit entsteht nicht durch die bestehende Geset­zes­lage, sondern durch die stän­digen Versuche einzelner Kommunen, mit frag­wür­digen Anlässen die geltenden Vorgaben zu umgehen.“

Die Sonn­tags­al­lianz kriti­siert diesen Vorstoß als rück­sichts­losen Angriff auf die Rechte und die Gesund­heit der Beschäf­tigten im Einzel­handel. Wissen­schaft­liche Studien belegen, dass regel­mä­ßige Erho­lungs­phasen essen­ziell für die physi­sche und psychi­sche Gesund­heit sind. Doch mit einer flexi­blen Wochen­höchst­ar­beits­zeit und unre­gu­lierten Sonn­tags­öff­nungen droht eine massive Mehr­be­las­tung, die lang­fristig nicht nur die körper­liche Gesund­heit, sondern auch das soziale Leben und das seeli­sche Wohl­be­finden der Arbeitnehmer:innen gefährdet.

Die Sonn­tags­al­lianz fordert daher die poli­ti­schen Entscheidungsträger:innen auf, die bestehenden Schutz­me­cha­nismen für Arbeitnehmer:innen nicht leicht­fertig zu opfern. Der arbeits­freie Sonntag stärkt das soziale Mitein­ander und muss als eine Grund­lage der demo­kra­ti­schen Kultur unserer Gesell­schaft erhalten bleiben!

 

 

 

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