Der freie Sonntag gehört uns allen 

Foto: Tomas Hala­jcik / Unsplash

Neue sozialpsychologische Studie „Wie Deutsche in die Zukunft blicken“ macht Trendwende bei den Werten aus

Der freie Sonntag als sozialer Kitt – Mehr Miteinander statt mehr Arbeit und Konsum

 

 

 

14.10.2021- Die Mehrheit der Bürger blickt derzeit ängstlich auf die gesellschaftliche Zukunft, gekennzeichnet durch mangelndes Vertrauen in den Staat und seine Institutionen sowie die Furcht vor weiterer gesellschaftlicher Spaltung. Die Konsequenz: Rückzug in private Nischen. Doch es gibt auch eine Gegenbewegung, so eines der Ergebnisse der heute vorgelegten, repräsentativen Studie mit tiefenpsychologischen Interviews des Kölner rheingold Instituts in Zusammenarbeit mit der gemeinnützigen Stiftung für Philosophie Identity Foundation in Düsseldorf.

 

 

 

 

61% der Befragten meinen, dass Deutsch­land vor dem Nieder­gang stehe, durch Krisen wie Corona und den Klima­wandel stünden dras­ti­sche Verän­de­rungen bevor, befürchten 88 %.

Viele Bürge­rinnen und Bürger befänden sich in einem akuten Machbarkeits-Dilemma und ziehen sich zuneh­mend in ihr privates Schne­cken­haus oder ihre persön­li­chen Nischen zurück. „Die Menschen verschanzen sich in kleinen Wirkungs­kreisen mit Gleich­ge­sinnten und versu­chen in ihren persön­li­chen Umfel­dern zu retten, was noch zu retten ist“, so der Psycho­loge Stephan Grüne­wald. „Das eigene Ich, die Familie oder das unmit­tel­bare soziale Umfeld stehen im Fokus. Private „NischenProjekte“, das Kümmern um die eigene Welt und das Streben nach dem persön­li­chen kleinen Glück stehen in der Folge hoch im Kurs. Opti­mismus für die Zukunft speist sich eher aus dem Glauben an sich selbst und die eigenen Fähig­keiten (79 Prozent), der eigenen Familie (79 Prozent) und dem persön­li­chen Umfeld (81 Prozent).“

Gegen­be­we­gung offen­bart Sehn­sucht nach mehr sozialem Miteinander 

Im Kleinen zeige sich jedoch auch eine hoff­nungs­stif­tende Gras­wurzel-Menta­lität. Im eigenen Schaffen erlebten viele Befragte Selbst­wirk­sam­keit und Fort­schritte. Aufbruchs­stim­mung, Zukunft­s­elan und Gestal­tungs­wille zeige sich bei einem Drittel der Befragten im Anpa­cken in der eigenen Lebens­welt. Viele entwi­ckeln das Gefühl, selbst etwas beitragen zu können und eine bessere Welt von unten zu fördern. Nach­bar­schaft­liche Initia­tiven, verän­derte Ernäh­rungs- und Konsum­ge­wohn­heiten, soziale und ökolo­gi­sche Netz­werke oder post-kapi­ta­lis­ti­sche Geschäfts­mo­delle finden immer mehr Aufmerk­sam­keit in der Welt der Befragten. 

Der freie Sonntag als Anker in einer unübersichtlicheren Welt

Umso nötiger sind daher allge­meine Frei-Zeiten von Arbeit und Konsum, wie ihn nur noch der Sonntag bietet“, betonen Vertreter der Allianz für den freien Sonntag. „Denn: Es ist der einzige Tag in der Woche, der das fami­liäre Zusam­men­sein genauso garan­tiert, wie auch die Möglich­keit, sich mit Freunden und/oder Gleich­ge­sinnten zu treffen, zusammen Unter­neh­mungen zu planen, sich bürger- und nach­bar­schaft­lich zu enga­gieren und allein oder gemeinsam Zeiten der Muße, Rege­ne­ra­tion, Entspan­nung und Wert­schät­zung für sich und andere zu erleben.

 

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